Aktuelle Bücher
Kurt Marti: Ihm glaube ich Gott. Über Jesus
hg. Bigna Hauser, Andreas Mauz
TVZ Theologischer Verlag, Zürich
230 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-290-18622-7
Erschienen im Juli 2024
▪ Marti über Jesus, den «bekanntesten Unbekannten»
▪ Gedichte, Kolumnen, Essays, Predigten und Geschichten
▪ Mit entlegenen und vergessenen Texten
Jesus war – so Kurt Marti – ein Pessimist. Ein Mensch, der vom Zustand der Welt zutiefst getroffen und verletzt war. Deshalb sollte seine Botschaft unter keinen Umständen auf einen Optimismus hin frisiert werden. Aber wie Jesus dann begegnen? Marti selbst sah sich von Jesus herausgefordert und rückte ihn in den Fokus seines theologischen Denkens.
In diesem Band sind Texte von Martis vielgestaltiger Auseinandersetzung mit Jesus versammelt: Aphorismen, Essays, Gedichte und Prosa. In allen Texten zeigt sich, wie ernst Kurt Marti Jesus nahm und dass Jesus nicht allein der verletzte und pessimistische Mensch ist, sondern gleichzeitig derjenige, dem er Gott glaubt: Gottes Wortführer, ja Gottes Wort selbst.
«Jesus ist derjenige (der Einzige?), der unseren verrückten und kindlichen Wunsch, sehr zu lieben und sehr geliebt zu sein und hierdurch sehr glücklich zu werden, absolut ernst nimmt.»
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Buchbesprechung von Daniel Kosch in „Feinschwarz – Theologisches Feuilleton“ (17.8.2024)
Kurt Marti: Die Riesin. Eine Nachforschung
hg. und mit einem Nachwort von Stefanie Leuenberger und Andreas Mauz
Wallstein Verlag, Göttingen
164 Seiten, geb., mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-8353-5356-5
Erschienen im Juni 2023
Kurt Martis umfangreichste Prosaarbeit, das Erzähllabyrinth »Die Riesin«, jetzt in der Fassung letzter Hand.
»Die Riesin« führt in eine Welt, die nicht leicht zu durchschauen ist: Gibt es die Riesin Erna? Ist sie tatsächlich kahl? Und hat sie den kleinen Egon, der sich mit ihr vermählen wollte, wirklich verschlungen? Der Erzähler, seines Zeichens Bibliothekar, versucht, sich darüber wie über sich selbst Klarheit zu verschaffen – vergeblich. Denn »[so] rasch […] wird eine Riesin auch wieder nicht ausgetrieben und weggeschrieben«. Gemeinsam mit dem Erzähler verirren sich die Lesenden im ebenso lustvollen wie bedrohlichen Erzähllabyrinth dieser »Nachforschung«, laut Autor ein Plädoyer »für die kleine, aber reale Freiheit hier und jetzt, wo – außerhalb des Schattens der Riesin – Lachen möglich ist«. Die Neuausgabe präsentiert Martis faszinierendes, 1975 erschienenes Gattungsexperiment erstmals in der Fassung letzter Hand.
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Buchbesprechung von Daniel Kosch bei www.feinschwarz.net
Poesiealbum Kurt Marti, herausgegeben von Helmut Braun
Märkischer Verlag, 14552 Wilhelmshorst
31 Seiten, Broschur
GTIN 978 3 943 708 721
Erschienen im Herbst 2022
Auswahl von 48 Gedichten Kurt Martis. Band 372 in der Lyrikreihe Poesiealbum.
Kurt Marti: Versuche zu verstehen
Radius Verlag, Stuttgart
184 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-87173-625-4
Erschienen im April 2022
Neuausgabe der beiden Einzelbände »Von der Weltleidenschaft Gottes« (1998) und »Gott im Diesseits« (2005) in einem Band.
Formal wie inhaltlich sind beide Einzelbände eng miteinander verbunden. In beiden formt Kurt Marti aus Gedankenskizzen jeweils eine theologische Abhandlung, die einen leidenschaftlichen (und deshalb an Welt und Mensch leidenden) Gott in der diesseitigen Welt verorten.
Kurt Marti: Du. Eine Rühmung. Und 19 Gebete in Gedichtform sowie ein Essay.
Radius Verlag, Stuttgart
72 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-87173-626-1
Erschienen im April 2022
Endlich wieder zugänglich: der Lobpreis von Kurt Marti auf einen der Welt und dem Menschen zugewandten Gott. Dem Band zugesellt sind aus längst vergriffenen Publikationen 19 Gebete in Gedichtform, sowie ein Essay über Grundlagen für eine theologische Ästhetik.
Kurt Marti: Wortwarenladen
hg. von Muriel Fischer, Rémi Jaccard, Andreas Mauz, und Philip Sippel
Mit einem Nachwort von Andreas Mauz
Verlag von Urs Engeler
246 Seiten, Taschenbuch
ISBN 978-3-906050-84-3
Erschienen im Juli 2021
Kurt Marti hat während seiner Lektüren immer wieder Wortlisten angefertigt, die er „Wortwarenladen“ nannte: „Ausgebreitet wie auf dem Ladentisch findet sich darin z.B. eine Auswahl von ‚Zeit‘-Wörtern: das ‚Zeitmeer‘ von Klopstock, das ‚Zeitgewimmel‘ von Hölderlin, der ‚Zeitsand‘ von Nelly Sachs, die ‚Zeitkloake‘ von Kuno Raeber, die ‚Zeitmulde‘ von Mariella Mehr. Ein anderer ‚Wortwarenladen‘ führt ‚Sonnen‘-Wörter, ein dritter ‚Hör‘-Wörter. Seit den ‚alfabeeten‘ (‚gedichte, alfabeete, cymbalklang‘, 1966) zeugen solche Sammlungen von Martis unstillbarer Lust auf unverbrauchte Wörter, die sich eignen, Baumaterial für seine Denk- und Spracharbeit zu sein.“ (Fredi Lerch) Das Buch „Wortwarenladen“, das diese Listen zum ersten Mal veröffentlicht, erschien 2021 zur Kurt Marti-Ausstellung im Museum Strauhof in Zürich.
Kurt Marti: Alphornpalast. Prosa aus dem Nachlass
hg. von Stefanie Leuenberger, mit einem Nachwort von Franz Hohler
Göttingen: Wallstein 2021
104 Seiten, geb., mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-8353-3894-4
Erschienen im Januar 2021
Wie aktuell Martis Werk ist, zeigen die Themen der Prosa-Skizzen: Sie handeln von Oligarchen und Diktaturen, von Klimaveränderungen, Global Players und von staatlicher Kontrolle, die Leben, Bewegung und Entdeckerfreude erstickt. Sie handeln von Menschengruppen, von grausamen Kindern, die einen hilflosen, schwachen Kameraden quälen. Sie handeln von Tod und Einsamkeit, von der Frage, wo der Wahnsinn beginnt und aufhört, vom Zusammenfließen der Seelen und von der Frage, ob er tatsächlich existiere, der geheimnisvolle Alphornpalast. Es sind «stille Boten», diese Erzählungen, in denen aber unvermittelt etwas auftauchen kann, was diese Ruhe stört.
Kurt Marti: Hannis Äpfel. Gedichte aus dem Nachlass
hg. von Guy Krneta, mit einem Nachwort von Nora Gomringer
Göttingen: Wallstein 2021
90 Seiten, geb. mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-8353-3893-7
Erschienen im Januar 2021
Die späten Gedichte von Kurt Marti drehen sich um die «letzte Zeit auf Erden»: Altersgebrechen, das Fehlen der Geliebten, Warten auf den Tod. Aphoristisch knapp, sprachspielerisch und lakonisch sind Martis Verse. Er betrachtet, wundert sich, denkt nach, klopft die Wörter ab.
Auch im Langgedicht Hanni, das der Dichter für sich und seine Nächsten schrieb, hadert er nicht mit dem Tod. Er hadert mit dem Verlassensein. Und tröstet sich damit, dass der Geliebten wenigstens dieses erspart blieb. Hanni ist ein berührendes Zeugnis einer lebenslangen Liebe, voller «Zärtlichkeit und Schmerz». Hier findet die persönliche Erfahrung eine gültige, offene Form.
Kurt Marti: Notizen und Details. Kolumnen aus der Zeitschrift «Reformatio», 1964-2007
hg. von Hektor Leibundgut, Klaus Bäumlin und Bernard Schlup
Göttingen: Wallstein 2021
1422 Seiten, geb., 3 Lesebändchen
ISBN 978-3-8353-3895-1
Neuauflage, erschienen im Januar 2021
Notizen und Details: Das Werk, das vielen als Kurt Martis Hauptwerk gilt, kommt unter einem ebenso bescheidenen wie programmatischen Titel daher. Es bietet sämtliche Kolumnen, die Marti während über 40 Jahren für die Zeitschrift Reformatio verfasst hat. Das Spektrum des Notierten und im Detail Reflektierten ist ausgesprochen weit. Marti reagiert hellwach auf das Tagesaktuelle, erinnert an Vergessenes und befragt die Zukunft. Dass er seine erste Kolumne den frommen Schnulzen widmet und in der letzten nachdrücklich für einen «aufgeklärten, aufklärenden Protestantismus» plädiert, ist insofern charakteristisch. Hohe und niedrige Themen, Gott und die Welt gehen bei ihm Hand in Hand – manchmal ausführlich argumentierend, manchmal in aphoristischer Verdichtung. Nicht zuletzt zeigen die Kolumnen Marti auch als aufmerksamen Leser. Seine Notizen verweisen, kritisch glossierend, auf unzählige Bücher. Durch diese Bemerkungen wie durch eingestreute Selbstinterpretationen sind die Notizen und Details auch unverzichtbar, um Martis eigenes theologisch-literarisches Werk in seinen Kontexten zu situieren.
Rechtzeitig zum 100. Geburtstag des Autors ist sein umfangreiches Brevier wieder lieferbar. Nun lässt sich überprüfen, was ein Rezensent zur Erstausgabe schrieb: Die drei Lesebändchen sind dringlich notwendig!
Die Neuausgabe der Notizen und Details wurde dankenswerterweise ermöglicht durch die Unterstützung von Barbara Marti, Spiegel bei Bern.
Kurt Marti: Gottesbefragungen. Ausgewählte Predigten
hg. von Andreas Mauz und Ralph Kunz
Zürich: TVZ 2020
250 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-290-18346-2
Erschienen im Oktober 2020
«Liebe Gemeinde, ob die Frage nach der Erlangung des ewigen Lebens im Ernst, als Gedankenspiel oder aus Perfidie gestellt worden ist, spielt keine Rolle. Jesus hat die Frage ernst genommen.» – So klingt es, wenn Kurt Marti predigt. Er war fraglos der bedeutendste deutschsprachige Dichterpfarrer des 20. Jahrhunderts. Breiten Kreisen ist der Dichter Marti bekannter als der Pfarrer Marti. Die ausgewählten Texte präsentieren deshalb einen Querschnitt durch Martis umfangreiches Predigtwerk, in dem seine zentralen theologischen Anliegen zum Ausdruck kommen: die Weiblichkeit Gottes, Frieden, die Liebe und immer wieder auch Prophetisches zu Ökologie und Gesellschaftspolitik.
Kurt Martis «Gottesbefragungen» reichen von der Abdankungspredigt für Mani Matter über seine Abschiedspredigt an der Nydeggkirche bis hin zu seinem Essay «Wie entsteht eine Predigt, wie entsteht ein Gedicht?». Und wie immer gehen seine Texte Hand in Hand mit erstaunlichen Einsichten.
Kurt Marti: Sprachkünstler, Pfarrer, Freund
hg. von Klaus Bäumlin
Zürich: TVZ 2020
80 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-290-18350-9
Erschienen im Oktober 2020
Begegnungen, Gespräche, gemeinsame Wegstücke und Freundschaft – darüber schreiben Weggefährtinnen und Freunde von Kurt Marti. So erinnert sich Franz Hohler an seine erste Begegnung mit dem Schriftstellerkollegen; Ursula Bäumlin, zur Zeit Martis Kirchgemeinderätin an der Nydeggkirche, an den politisch engagierten Pfarrer Marti; der Theologe Conradin Conzetti an den Denker in den Aufbrüchen der 1960er-Jahre. Der Spoken-Word-Autor Guy Krneta erforscht die Beziehung zwischen Kurt Marti und Mani Matter; der Berner Journalist Fredi Lerch macht uns bekannt mit Marti, dem Nachbarn; die Germanistin Stefanie Leuenberger mit dem Prosaautor Marti und der Radius-Verleger Wolfgang Erk mit dem theologischen Schriftsteller. Wie Kurt Marti immer untrennbar Pfarrer und Dichter war, davon erzählt Klaus Bäumlin, Martis Nachfolger an der Nydeggkirche.
Entstanden ist ein persönliches Buch, ein biografisches Mosaik zum Menschen Kurt Marti: zu seinem Leben, seinem literarischen und theologischen Schaffen, seinem politischen Engagement und seiner wachen, kritischen Zeitgenossenschaft. Es zeigt Kurt Martis immense Wirkung und ihn als Person: als Sprachkünstler, Pfarrer und Freund.